Winterhärtezone (WHZ)
„Wie gut übersteht eine Pflanze in meinem Garten den Winter? Kann sie im Freien überwintern oder braucht sie ein Winterquartier?“
Solche Fragen werden oft gestellt, sind aber nicht ganz so leicht zu beantworten. Um zumindest Hinweise geben zu können, gibt es die sogenannten „Winterhärtezonen“.
im Detail
Bei den Winterhärtezonen handelt sich um eine Klimaklassifikation von Gebieten, die das US-Landwirtschaftsministerium (USDA) seit 1990 herausgibt. Und zwar werden Regionen anhand ihrer mittleren jährlichen Minimumtemperatur in Zonen zusammengefasst. Die reichen von 1 (polare Regionen unter -45,5°C) bis zu 13 (Tropische Regionen über +15,6°C).
Relevant für Österreich sind die Zonen 5 (z.B. Heiligenblut, Lungau) bis 7 (z.B. Wien, Südburgenland). Oft werden die einzelnen Zonen auch noch in Halbschritte a und b unterteilt. Hier im Garten-Navi belassen wir es bei den Hauptschritten, die Genauigkeit reicht uns.
Bei den Pflanzen repräsentiert die Zonenangabe die jeweils kältest-mögliche Zone, in der die Pflanze noch kultiviert werden kann und in der sie mit hoher Wahrscheinlichkeit einen Winter im Freien „überlebt“. Das kann durchaus heißen, dass sie trotzdem zurückfriert (wie das viele Gehölze machen) und im Frühjahr wieder neu austreibt, deshalb auch nicht ihre arttypische Höhe und Alter erreicht (aber trotzdem ein Blickfang im Garten sein kann). Auch frühe und späte Fröste sind durch die Winterhärtezone nicht erfasst.
Diese Zonierung, darauf weisen Fachleute immer wieder hin, kann eine wertvolle Orientierungshilfe in der Winterhärte sein, sollte aber nicht als „absolute Regel“ verstanden werden!
Wenn dein Garten in WHZ 6 liegt, dann ist es sehr wahrscheinlich, dass es darin auch Plätzchen gibt, etwa das Beet an der südseitigen Hauswand oder die windgeschützte Terrassenböschung, die eigentlich schon Zone 7 sind, vielleicht sogar an Zone 8 kratzen. Umgekehrt ist die zugige Windschneise oder die Senke, in der sich ein Kaltluftsee bildet, vielleicht gar nur Zone 5. Hier spielt das Mikroklima des Standortes eine große Rolle und führt dazu, dass die Winterhärte von Garten zu Garten oder vor dem Haus/ hinter dem Haus unterschiedlich sein kann.
Du kannst also als Gärtner eingreifen und die Winterhärte deines Standortes zumindest bis zu einem gewissen Grad beeinflussen (siehe unten).
In einem Zone-6-Garten solltest du kein Problem damit haben, Pflanzen aus dieser Zone und darunter draußen zu überwintern. Mit Pflanzen der Zone 7 kannst du es versuchen, indem du die Verhältnisse möglichst optimal für die Pflanze gestaltest. Bei Zone 8 und vor allem darüber bringt der Versuch wahrscheinlich eher nichts.
Wie funktioniert's?
Zunächst musst du das Garten-Navi auf deinen Standort „eichen“.
Suche dazu in der abgebildeten Karte von Mitteleuropa den ungefähren Standort deines Gartens
und wähle den Wert deiner Winterhärtezone in der Auswahl darunter (nur die Zahl, ohne den Zusatz a oder b).
Der Zusatz kann dir aber einen Hinweis geben, wohin dein Gartenstandort tendiert.
Wenn du also weißt, dass dein Garten kleinklimatisch sehr günstige Bedingungen aufweist (siehe weiter unten) und etwa in Zone 7b liegt,
kann es sinnvoll sein, das Garten-Navi auf Zone 8 einzustellen.
Das Garten-Navi berechnet nun anhand der WHZ-Werte von Standort und Pflanze,
ob eine Pflanze an deinem Standort winterhart ist oder nicht!
Wahl deiner Zone
Filterwahl
Wie du ein gutes Mikroklima für empfindliche Pflanzen schaffst
Vermutlich gibt es auch in deinem Garten Stellen, an denen der Schnee im Frühjahr immer zuerst schmilzt und andere,
wo der Boden am längsten gefroren bleibt. Das sind Beispiele für Standorte,
die ein besonderes Mikroklima, nämlich milder bzw. rauer als die Umgebung aufweisen.
Solche milderen Standorte kann der Gärtner/die Gärtnerin mit gewissen Tricks, gärtnerischer Pflege,
teilweise auch einfachen baulichen Maßnahmen selbst schaffen. Damit lässt sich, vor allem in Kombination,
schon da und dort eine halbe bis eine ganze Klimazone „herausholen“.
- Mulchen des Bodens im Wurzelbereich
- Schutz vor Niederschlägen (z.B. Folientunnel, Hochbeet-Abdeckung, etc.)
- Nutzung der Rückstrahlwärme von Trockensteinmauern, Hauswänden, „Sonnenfallen“, etc.
- Schutz vor Wind (etwa zwischen Sträuchern, unter Bäumen, bauliche Ecken, Nischen, usw.)
- Pflanzung an sonnenexponierte, südseitige Terrassenböschungen
- Pflanzung auf innerstädtischen Balkonen