Die auf Pflanzenetiketten und in der Literatur angegebenen Werte für die Pflanzenhöhe sind gute Richtwerte, wie hoch eine Pflanze unter guten Bedingungen werden kann. Wie hoch sie im Garten dann tatsächlich wird, hängt unter anderem ab vom Nährstoffgehalt im Boden und diversen Standortfaktoren wie Lichtangebot, Klima, Pflanzengesundheit, usw.

Eine weitere Frage, die gerade im kleinen Garten oft nicht unwichtig ist: wie schnell wächst der Baum oder der Strauch und wie rasch wird die maximale Höhe erreicht. Diese Angaben findest du im Pflanzensteckbrief der jeweiligen Pflanze.

Ein eigenes Thema in diesem Zusammenhang sind Veredelungen. Im Rahmen der Vermehrung von Obstgehölzen wird ein Zweig einer Sorte (das „Edelreis“) auf eine bestimmte Wurzelsorte (die „Unterlage“) aufgepfropft, das Ganze wird gepflanzt, wächst zusammen und bildet einen ganz neuen Obstbaum, dessen Eigenschaften sich aus denen von Edelreis und Unterlage ergeben.

Durch die Kombination von Edelreisern mit verschiedensten Wurzelunterlagen (z.B. schwach- oder starkwüchsig), sowie speziellen Aufbau- und Schnittmethoden, ist es möglich, nicht nur klassische Obstbäume von 6 oder 7 m und mehr zu erhalten, sondern auch kleinwüchsiges Busch- oder Säulenobst mit knapp 2 m Höhe, das im kleinen Garten sehr beliebt ist.

Deshalb macht es Sinn, sich beim Kauf von Obstbäumen an gute Baumschulen zu halten, die nicht nur über die Wuchskraft der Pflanze Auskunft geben können, sondern auch, welche Verwendungsmöglichkeiten in Frage kommen (z.B. Topf, Spalier, Obsthecke, Streuobstwiese). Die jährlichen Schnittmaßnahmen, die je nach Verwendung anfallen, findest du im jeweiligen Pflanzensteckbrief.