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Schritt für Schritt zur perfekten Pflanze

Bodenchemie

ph-Wert steht eigentlich für Potentia Hydrogenii und bezeichnet die Bodenrektion. Die reicht von 1 (sehr sauer) bis 14 (sehr basisch), 7 ist neutral. Unsere Gartenpflanzen wachsen grob im Bereich von knapp unter 5 bis 8. Diesen Wert sollte man vom eigenen Garten kennen!

Nicht nur, weil manche Pflanzen individuelle Vorlieben haben: Heidelbeeren, Hortensien, Rhododendren oder Farne haben es gerne sauer, dagegen sind viele Arten aus dem Steingarten-Sortiment, aber auch einige Gemüse-Arten (etwa Kohl-Pflanzen) eher basisch unterwegs.

Noch wichtiger aber ist: ein ausgewogener pH-Wert im neutralen bis knapp sauren Bereich (etwa 6,5 bis 7) ist nötig für eine lockere Struktur des Gartenbodens, für eine gute Durchlüftung (Wurzeln brauchen auch Luft), sowie für die Be- und Entwässerung.

Und er trägt dazu bei, dass Düngung so funktioniert, wie sie soll: indem er dafür sorgt, dass die zugeführten Nährstoffe für die Pflanzen auch verfügbar werden. Hohe pH-Werte können nämlich Nährstoffe im Boden „fixieren“, so dass Pflanzen nicht mehr viel davon haben - und saure Böden können dazu führen, dass Schadstoffe und Schwermetalle ausgespült werden.

Der pH-Wert hängt eng mit dem Kalkgehalt des Bodens zusammen - und er kann durch Düngung beeinflusst werden - allerdings solltest du dabei den Ausgangswert deines Gartens kennen.

Hier nur so viel: Zur Verringerung des pH-Werts solltest du wo immer möglich Kalkeinträge in den Boden vermeiden, mit Regenwasser gießen, kalkhaltige Dünger oder Holzasche sind tabu, auch Hühnermist enthält oft viel Kalk!

Dagegen verwendest du viel gut verrotteten Kompost, gießt (auch in Töpfen) mit Kompost-Tee (das ist ein Kaltwasserauszug aus Kompost oder Regenwurmhumus, der dem Boden Mikroorganismen hinzufügt, die die Zersetzung von organischem Material beschleunigen), mulchst mit der Rinde oder den Nadeln von Nadelhölzern oder mit Eichenblättern. Auch Traubentrester oder Kaffeesatz sind geeignet.

Wenn's schnell gehen soll, ist eine Reduktion des pH-Wertes nur durch chemisches Nachhelfen möglich: z.B. durch organischen Schwefel oder schwefelhaltige Dünger. Torfhaltige Produkte bitte vermeiden!

Umgekehrt bewirken die Verwendung von kalkhaltigem Gesteinsmehl oder Algenkalk eine Erhöhung des pH-Wertes.

Wenn du den pH-Wert deines Standortes noch nicht kennst, überspringe diesen Punkt einfach (und du erhältst Ergebnisse für Standorte von basisch bis sehr sauer), ansonsten folgen hier geeignete Pflanzen für den jeweiligen Standort.

Hinweis für Topfpflanzen: Wenn du gekaufte Erde verwendest, kannst du bei der Bodenchemie meist „neutral“ auswählen.

So testest du auf den pH-Wert

Auch hier ist wieder eine Möglichkeit, du besorgst dir ein Test-Kit aus dem Gartencenter.

Schneller geht's mit einem pH-Wert-Test-Streifen (Lackmuspapier) aus der Apotheke.

Zunächst gräbst du ein etwa spatentiefes Loch und füllst ein großes, verschließbares Glas etwa zu einem Drittel mit Erde an. Dann füllst du das Glas mit destilliertem Wasser voll. Das Glas wird verschlossen und gut geschüttelt. Nach dem Absetzen der Erde (das kann ein paar Stunden dauern) hältst du den Teststreifen in das Wasser und kannst das Ergebnis ablesen.

Aber Achtung: der Wert kann von einem Gartenbereich zum anderen sehr unterschiedlich sein - je nachdem, was auf diesem Stück Boden in der Vergangenheit gärtnerisch passiert ist. Idealerweise testest du mehrere Bereiche deines Gartens aus (Ziergarten, Gemüsegarten, Obstgarten, etc.), bevor du mit dem Gärtnern beginnst. Die Ergebnisse aus diesen Tests liefern dir wichtige Impulse, wie du die einzelnen Bereiche deines Gartens weiter pflegen solltest.

Gärtner empfehlen auch bei bestehenden Gärten einen Test etwa alle paar Jahre.