Bodenart
Bei der Bodenart wird nach der Körnung der mineralischen Bestandteile des Bodens unterschieden:
in abnehmender Größe sind das Kies, Sand, Schluff, Lehm und Ton.
Meist gibt es in der Praxis Mischformen, das Ergebnis einer Bodenprobe lautet dann z.B. „sandig-lehmiger Schluff“.
Die Bodenart zu kennen ist deshalb wichtig, weil sie bereits Rückschlüsse darauf zulässt,
wie der Boden bearbeitet und gegebenenfalls verbessert werden sollte,
oder welche Pflanzen besonders für den Standort geeignet sind.
Nimm mal eine Handvoll feuchte Erde und reibe sie zwischen den Handflächen hin und her.
Wie fühlt sich der Boden an? Lässt er sich gut formen?
Hinweis für Topfpflanzen:
Wenn du gekaufte Erde verwendest, kannst du bei der Bodenart „normal/schluffig“ auswählen.
Ist der Boden...
❌
leicht (sandig)
...fühlt er sich kratzig an und fällt auseinander, wenn man versucht, ihn zu formen.
Lässt man das Stück Erde fallen, bleiben die Finger recht sauber.
Sandige Böden sind leicht zu bearbeiten (deshalb spricht man von leichten Böden)
und erwärmen sich im Frühling schnell: das heißt, man kann früher auspflanzen.
Solche Böden können aber auch schwer Wasser oder Nährstoffe im Bereich der Wurzeln halten - alles läuft schnell in tiefere Bodenschichten ab.
Im Garten, vor allem im Blumenbeet und im Gemüsegarten, heißt das:
Hier muss meist laufend gegossen und gedüngt werden.
Oder der Gärtner versucht durch gezielte Maßnahmen über einen längeren Zeitraum die Bodenstruktur,
Wasser- und Nährstoffhaltefähigkeit nach und nach zu verbessern.
❌
normal (schluffig)
...lässt er sich gut formen, hält aber beim Loslassen nicht zusammen, oft entsteht beim Reiben ein „seifiges Gefühl“ zwischen den Fingern.
Jedenfalls bleiben Bodenpartikel an der Haut und unter den Fingernägeln hängen.
In ausgewogenen Böden sind die einzelnen Bodenbestandteile (Sand-Lehm, Ton) in einem ausgeglichenen Verhältnis zueinander vorhanden.
Oft ist auch noch ein Humusanteil dabei, dann stellen sie das Optimum im Gartenbau dar.
Diese Bodenart ist gemeint, wenn in Pflanzkatalogen vom „normalen“ Boden die Rede ist.
❌
schwer (lehmig-tonig)
...lässt sich gut eine „Wurst“ daraus formen und die Hände nehmen die Farbe der Bodenprobe an.
Tonige Böden brauchen länger, bis sie sich im Frühling erwärmen und bekommen in längeren Trockenperioden Trockenheitsrisse.
Sie können sehr hart werden (entsprechend „schwer“ kann die Bearbeitung sein) und sind klebrig, wenn sie feucht sind.
Wenn es regnet, bilden sich an der Bodenoberfläche Wasserpfützen,
die längere Zeit brauchen, um zu versickern - der Gärtner spricht von einer „schlechten Wasserführung“ des Bodens.
Dafür können sie Wasser wie auch Nährstoffe länger halten.
Im Garten, vor allem im Blumenbeet und im Gemüsegarten, heißt das:
viel behutsame Bewirtschaftung, ebenfalls über einen längeren Zeitraum.
So findest du die Bodenart heraus!
Eine Möglichkeit ist, du besorgst dir ein Test-Kit aus dem Gartencenter,
entnimmst eine Bodenprobe und schickst diese an ein Labor.
Neben vielen anderen Eigenschaften wird dort auch auf die Bodenart getestet.
Du kannst aber auch selbst testen:
Grabe dazu ein spatentiefes Loch und fülle mit dem Aushub dieses Loches ein großes Einmachglas zur Hälfte voll.
Nun gieße Wasser nach, bis das Glas zu ¾ gefüllt ist. Einen Schuss Essig dazugeben, das Glas verschließen, gut schütteln und abstellen.
Jetzt lagern sich die verschiedenen Fraktionen „Steine“, „Sand“, „Lehm/Schluff“ und „Ton“ in unterschiedlicher Geschwindigkeit ab.
Zunächst Steine, wenn vorhanden (die sind am schwersten), dann der Sand, innerhalb einiger Stunden auch der Lehm,
schließlich auch der Ton, der mit den feinsten Partikeln oft fast einen Tag braucht.
Damit lässt sich abschätzen, wie sich die verschiedenen Bodenfraktionen aufteilen
und in welche Richtung der Boden tendiert.