Boden Nährstoffgehalt
Pflanzen brauchen Nährstoffe. Fehlt es an denen, wachsen sie schlecht und sind anfälliger für Schädlinge und Krankheitserreger. Aber auch ein zu viel an Nährstoffen macht Pflanzen krank oder wird ausgewaschen und belastet das Grundwasser. Und letztlich auch die Geldbörse des Gärtners.
Nährstoffarme Standorte galten in Privatgärten lange von vorneherein als „düngungs-bedürftig“. Das ist heute gottlob nicht mehr so. Es setzt sich mehr und mehr die Einsicht durch, dass nicht jeder Gartenbereich automatisch viele Nährstoffe braucht.
Viele Privatgärten haben aufgrund fortgesetzter Düngung in der Vergangenheit ohnehin einen recht hohen Nährstoffgehalt. Hier hängt die Entscheidung, ob gedüngt werden soll oder nicht, davon ab, was auf der Fläche gärtnerisch geschehen soll.
Nährstoffarme, sogenannte Magerstandorte sind ökologisch sehr wertvoll, bringen Biodiversität, sind nachhaltig und standortgerecht, helfen dem Gärtner, indem sie Nützlinge in den Garten bringen und machen wenig Arbeit. Gestalterische Beispiele wären der Magerrasen (der auch kein Problem mit Moos hat oder während des Sommerurlaubs gut sich selbst überlassen bleiben kann), verwilderte Bereiche, wo sich Pflanzen selbständig aussamen, BlackBox-Gardening, ...
Obst- und Gemüse sind an solchen Standorten fehl am Platz. Küchen- und Arzneikräuter können sich sehr gut machen. Und für das Zierbeet gibt es auch eine ganze Menge Auswahlmöglichkeiten!
Wichtig ist die Düngung in Intensivbereichen des Gartens, vor allem im Gemüse- und Obstgarten (Stichwort Starkzehrer), wo dem Boden durch die Ernte laufend Nährstoffe entzogen werden, die nicht mehr zurückkommen (außer eben durch eine Düngung). In diesen Bereichen ist man um die extensiven Nachbarflächen dann froh!
Wenn du dir über den Nährstoffgehalt in deinem Boden nicht sicher bist, überspringe diesen Punkt!
Hinweis für Topfpflanzen: Wenn du gekaufte Erde verwendest, kannst du beim Nährstoffgehalt meist „hoch“ auswählen.
So testest du auf den Nährstoffgehalt deines Bodens
Auch hier ist wieder am einfachsten, du besorgst dir ein Test-Kit aus dem Gartencenter.
Insbesondere für Bereiche wie Gemüse- und Obstgarten, in denen eine regelmäßige Düngung meist nötig ist.
Aber auch im restlichen Garten ist ein Check-Up, bevor man zu garteln beginnt, sehr nützlich.
Gärtner empfehlen auch bei bestehenden Gärten einen Test etwa alle 10 Jahre.
Das Testergebnis liefert dir gleich auch einen Hinweis darauf,
auf welche Nährstoffe du die Düngung fokussieren solltest.
Hier noch ein Tipp, solltest du dich etwas mit heimischen Pflanzen auskennen:
Es gibt eine Reihe von natürlich vorkommenden Gewächsen, die zeigen an, ob der Boden besonders nährstoffreich ist.
Das sind oft auch diese Pflanzen, die viele Ziergärtner nicht so gerne in ihrem Garten haben und deshalb ausrupfen:
also Beikräuter wie z.B. Brennnessel, Quecke, Giersch, Gänsedistel, Hirtentäschel, ...
Umgekehrt gibt es auch Pflanzen, die Standorte mit geringem Nährstoffgehalt anzeigen:
z.B. Ackerfuchsschwanz, Acker-Hohlzahn, Behaarter Klappertopf, Besenginster, Hornkraut,
Hungerblümchen, Hundskamille, Behaarte Wicke, Ziest, ...